4.2.1.1 Methodeneinsatz bei Seminarbeginn
Frauen sollten gleich zu Anfang herausgefordert werden, ihre Erwartungen an den Kurs (Lernziele) und ihre Qualitäten positiv zu präsentieren.
Männer sollten unterstützt werden, von langen Präsentationen abzusehen.
Hierfür können Methoden angewendet werden, die inhaltliche, formale und zeitliche Beschränkungen beinhalten. Hierzu möchte ich einige Beispiele nennen:
    • Es kann sinnvoll sein, zu Beginn eines Seminars allgemein verbindliche Regeln aufzustellen, die u.a. die Länge der Redebeiträge regeln.
    • Die Teilnehmenden zeichnen z.B. vorab ihre Erwartungen oder Wünsche an den Kurs als Bild oder Symbol auf ein farbiges Blatt. Die Erfahrungen zum Thema werden stichwortartig auf ein anderes Blatt geschrieben. Während der Vorstellungsrunde heften die Teilnehmenden die Blätter an die Pinnwand und stellen sich gleichzeitig vor. Frauen werden durch dieses Verfahren aktiviert, zumal gerade am Kursbeginn wichtige Weichen für den weiteren Verlauf und die weitere Beteiligung gestellt werden. Dies ist mit der Erfahrung verbunden, im Plenum zu stehen und sich im Raum bewegen zu können. Männer können durch die klaren Vorgaben ihre Präsentation kürzer fassen.
    • Evtl. können sich vor der Vorstellung Partnergruppen bilden, die sich vorab ihre Erfahrungen und Erwartungen mitteilen und diese erst danach im Plenum kund tun. Dies dient dem Abbau von Angst und Unsicherheit. Gegenseitiges Vorstellen im Plenum ist in gemischten Gruppen nicht ideal, da Männer ihre Gegenparts oft wenig wahrnehmen oder bei der Vorstellung abwerten.
    • Für Frauen ist auch die Aufforderung wichtig, dass alle Teilnehmenden nur Positives über sich sagen, um eine negative und abwertende Selbstdarstellung zu verhindern.