Schon vor der Durchführung von Bildungsmaßnahmen sollte auf ein „Gender-
Controlling“ hingearbeitet werden und geprüft werden, welchen Beitrag eine
Maßnahme zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit leisten kann. Auf jeden
Fall sollte ein kritischer Blick entwickelt werden, der hilft,
geschlechtshierarchische Verhältnisse zu erkennen – vor allem auch jene, die
durch subtile Prozesse aufrechterhalten werden.
Im Rahmen der Kursevaluation solltenIndikatoren für eine
geschlechtergerechte Gestaltung von Bildungssituationen abgefragt
werden. Hierzu könnten je nach Art des Kurses z.B. im Seminarbeurteilungsbogen
folgende Formulierungen hilfreich sein:
- „Am Seminarbeginn wurden
gemeinsam allgemein verbindliche Regeln
festgelegt (z.B. Umgang miteinander, Redezeiten, ausreden lassen etc.)“
- „Alle Teilnehmenden wurden
gleichermaßen in das Seminargeschehen mit
einbezogen“
- „Aufgaben (Schriftführung,
Gesprächsleitung) wurden gleichermaßen an
Frauen und Männer verteilt, ohne Rollenklischees zu fixieren“
- „Wir wurden ermutigt,
eigene Erfahrungen in das Seminar einzubringen“
Die Einbeziehung von Frauen
und Teilzeitkräften in das Bildungsgeschehen
sollte anhand eines Berichtswesensdokumentiert und überprüft werden.